Ausbildungsmarktberichte unterteilen Jugendliche in Deutsche und Ausländer sowie diese in Türken und Italiener – Anfrage an die Bundesagentur für Arbeit
Dieser Tage lese ich wie so oft den monatlichen Ausbildungsmarktbericht für Deutschland und meine Region hier im Ennepe-Ruhr-Kreis. Mir fiel es schon öfter auf, aber ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht. Da wir gerade unsere Berufsbildungsmessen organisieren bin ich sensibilisiert und stellte mir die Frage, warum das so ist und welchen Sinn das überhaupt macht. Da mir keiner weiterhelfen konnte und ich einen Beitrag darüber schreiben möchte, habe ich jetzt einmal die Bundesagentur für Arbeit selbst gefragt. Ich bin gespannt, ob ich eine Antwort erhalte. Wer sich die Berichte selbst anschauen möchte, kann diese im Internet jeweils aufrufen. Hier zum Beispiel die für den EN-Kreis. Da könnt ihr das selbst auch einmal nachschauen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
beispielhaft genannt finden sich in Ihrer monatlichen Berichtserstattung zum Ausbildungsmarkt eine Angabe, die Kinder und Jugendliche neben den Schulformen auch in Deutsche, Ausländer – und diese in Türken und Italiener unterscheidet und ausweist. Im Rahmen meiner Arbeit als Blogger über die Übergangssystematiken an Schwelle 1 und 2 https://bildungswissenschaftler.de plane ich einen Beitrag darüber. Um jeder Betrachtungsweise Raum zu geben ,bitte ich Sie um folgende Rückmeldung auf meine Fragen und wäre Ihnen sehr dankbar dafür.
1. Wie definiert die Bundesagentur den Begriff „Ausländer“?
Hintergrund der Frage: In Deutschland geborene Kinder ohne deutschen Vater (Abstammung) oder ohne Mutter mit deutscher Staatsbürgerschaft, gelten in der Ausländergesetzgebung als Ausländer. Unerheblich der Tatsache, ob sie hier geboren, aufgewachsen, einwandfrei Deutsch sprechen und auch die deutsche Schulbildung genießen. (Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit durch die Geburt gemäß § 4 StAG)
2. Aus welchem Grund werden Deutsche und Ausländer überhaupt in der Ausbildungsmarkberichterstattung unterschieden?
Hintergrund der Frage: Der Arbeitsmarkt benötigt nach eigener Darstellung Fachkräfte. Dabei sind Kompetenzen der wesentliche Faktor und nicht die Nationalität nach einem Abstammungsprinzip.
3. Sie unterscheiden in Ihrer Berichterstattung die Ausländer explizit wiederum in Türken und Italiener. Aus welchem Grund ist das so und für welche Schlüsse werden diese Angaben genutzt?
Hintergrund der Frage: Es gibt viele Nationalitäten, die in Deutschland leben. Noch dazu sind Italiener EU-Mitglied, während Türken (in Ihrem Sprachgebrauch) nicht EU anhängig sind. Bitte erläutern Sie kurz diesen Sachverhalt.
Ich möchte Ihnen Anmerkungen gerne in den Beitrag aufnehmen und bitte Sie daher um eine zeitnahe Rückmeldung.
Achim Gilfert
Sehr gut formuliert, ich hätte aber auch gerne gewusst, ob diese Unterscheidung historische Wurzeln hat und was damals und vielleicht heute noch mit diesen Zahlen gemacht wird. Falls es zu ei em Interview kommt, freue ich mich, wenn diese Fragen gestellt werden
Ich musste eine Anfrage per Post und Einschreiben an Herrn Scheele, dem Vorstand der BA, wiederholen. Auf Mails reagieren die seitens der Zentrale nicht. Ich gehe zwar auch von einem Relikt aus den 70ern aus, was aber wiederum für sich sprechen würde.