von Dr. Christoph Schmitt (Zug, Schweiz) Der Weiterbildungsmarkt ist quasi-monopolistisch organisiert – durch das System der Zertifizierungen. Diese bestimmen sowohl darüber, was gelehrt wird, als auch darüber, wer lehren darf, als auch über die Abschlüsse, die die Klienten erwerben. Nicht aber darüber, was diese am Ende eines Kurses tatsächlich können. Und genau darum müsste es ja gehen. Wie kommt’s? Zertifizierungen haben den Zweck, Zugänge zu regulieren. Auf einem mit Angeboten völlig überschwemmten Markt sind sie eine wunderbare Möglichkeit, sich als Anbieter über Wasser zu halten.  Letzten Endes dient Zertifizierung also vor allem dem Selbsterhalt …

Im Bann des Zertifizierungs-Fetischismus. Wie der Weiterbildungsmarkt seine Kunden um ihre Kompetenzen bringt.
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In einem Blogbeitrag von Gunvald Herdin und Monika Fischer gehen die Autoren auf die Frage ein, warum in Deutschland die Menschen im beruflichen Alltag immer noch zertifikatsorientiert handeln und nicht kompetenzorientiert. Der Beitrag brührt die wesentlichen Themen und beschreibt auch die Ungerechtigkeit, die sich dadurch für viele Menschen ergeben. Betrachtet werden hier die Lerner und die Menschen, die als Arbeitnehmer in der Arbeitswelt unterwegs sind. Im Umkehrschluss zu der Frage warum es für uns wichtiger ist zu sagen „Ich darf das“ (Zertifikat) als „Ich kann das“ (Kompetenz) müssen wir aber auch das …

Ist die Orientierung an Zertifikaten in der Arbeitswelt noch zeitgemäß?
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Jutta Allmendinger leitet  das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) in Berlin und hat im Februar im Onlinemagazin des Stifterverbandes MERTON einen sehr treffenden Beitrag zur Situation der (Aus)Bildungssituation in Deutschland verfasst. Der Beitrag findet sich unter diesem Link: Wie ein gutes Ausbildungssystem aussehen sollte. Neben einer systemkritischen Betrachtung wendet sich Frau Allmendinger auch konkreten Gestaltungsmöglichkeiten zu. Den Inhalt des Beitrages kann ich in Gänze unterstützen, wobei als Fazit dennoch „nur“ ein könnte, müsste, sollte im Raume steht. Aber mehr kann auch nicht gehen. Neben den institutionellen Akteuren in Deutschland, sind meines Erachtens jedoch …

Kriterien an ein gutes Ausbildungssystem
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Der Inhaber und Meister (Herr Musterheizung) eines kleineren Handwerksbetriebes mit 3 Mitarbeitern, ist auf der Suche nach einem geeignetem Bewerber für einen Ausbildungsplatz zum Anlagenmechaniker in Sanitär Heizung und Klimatechnik. Der Betrieb, der hier Musterheizung heißt, hat schon einmal ausgebildet. Das war vor einigen Jahren. Dann gab es einmal ein größeres Problem mit einem Azubi und Musterheizung hatte die Nase voll. Er strich die Ausbildung. Da er aber seine Belegschaft erweitern möchte (die Auftragsbücher sind voll), fasst er den Entschluss, wieder auszubilden. In seiner Nachbarschaft befindet sich das Autohaus Musterauto. Auch hier …

Ja, wen nehme ich denn nur? -ein Kleinbetrieb wählt aus!
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Anfang April habe ich meine ehemalige Kommilitonin Julia zu Ihrer Bildungsbiographie interviewt. Ihr Beispiel gestattet uns einen Einblick in die Lebenswelt eines Menschen, der von der Schule bis zum Master praktisch alle Etappen unseres Bildungssystems mitgenommen hat. Der Weg, den Julia genommen hat, war schwer, anstrengend, forderte Überwindung und zerrte durchaus jederzeit an der finanziellen Existenz. Und dennoch – Die Qualifikationskombination, die das Resultat aus ihrem „Bildungsweg“ ist, wird ihr im Verlaufe des Berufslebens viele Möglichkeiten eröffnen. Julia ist nun 32 Jahre alt und wohnt in der Nähe von Köln. Julia wurde …

Eine Fahrt durch das deutsche Bildungssystem – Die Bildungsbiographie von Julia
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Eine Tag Cloud gibt durch eine Kombination von grafischer Darstellung und geschriebenem Wort schnell Auskunft über die relative Relevanz von Inhalten zueinander. Diese Darstellungen finden sich häufig im Netz und geben Auskunft über die relative Anzahl von Themen zueinander. Auch auf diesem Blog gibt es in der rechten Spalte so eine „Verschlagwortungswolke“. Dieses Prinzip lässt sich aber auch sehr schön für den schnellen Überblick über die eigenen Arbeitsschwerpunkte oder Kompetenzfelder nutzen. So lässt sich zum Beispiel der berufliche Lebensweg anschaulich in einer Tag Cloud darstellen. Ebenso kann man durch entsprechende Auswahl einen Teilbereich …

Mit einer Tag Cloud seine Kompetenzen anschaulich machen
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Als Bildungsberater und Kompetenzentwickler möchte ich in diesem Beitrag einige Aspekte der Bildungsberatung ansprechen, die auch in den Übergängen eine Rolle spielen (sollten). Individuelle und unabhängige Bildungsberatung ist in Deutschland selten, da sie in der Regel durch die Ratsuchenden selbst finanziert werden muss. Es kann durchaus sein, dass Gruppen mit erhöhtem Bildungsberatungsbedarf die finanziellen Mittel fehlen, um diesen Bedarf adäquat zu decken. Dieser Beitrag soll Hinweise auf die Komplexität des Themas geben und dazu anregen, weitere Beiträge in diesem Kontext zu veröffentlichen. Bildungsberatung – was ist das? Bildungsberatung wurde verschiedentlich definiert. Nach …

Individuelle Bildungsberatung auch im Übergang notwendig
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„Und wieder ein neues Portal welches verspricht, schneller willige, leistungsfähige und super Jugendliche für eine Ausbildung zu finden. Und noch eins, welches auch die perfekte Fachkraft punktgenau, passgenau und zeitnah im Betrieb landen lässt“ so höre ich öfter bei Gesprächen mit Betriebsinhabern. „Die kochen auch alle nur mit Wasser“ und „das klappte da auch nicht wie ich es mir vorstellte“ sind Sätze, die nur allzu oft folgen. „Scheint offenbar ja kein Problem der Vermittler oder Sucher zu sein, sondern eher der Bewerber – da zeigt sich mal wieder, dass die Anforderungen die man …

Suche nach Nachwuchs verlagert sich zur Suche der besten Sucher – Problem bleibt bestehen
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