Startklar! in Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ überführt (Archivbeitrag)
“STARTKLAR! Mit Praxis fit für die Ausbildung” war ein Angebot für Haupt- Gesamt- und Förderschulen in Nordrhein-Westfalen und wurde im Schuljahr 2013/2014 in das Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ überführt. Es zielt ab auf eine systematische Stärkung der Lernkompetenz und damit der Ausbildungs- und Berufswahlreife von Jugendlichen in den Jahrgangsstufen 8, 9 und 10. Im Fokus stehen insbesondere Schülerinnen und Schüler, die den direkten Übergang in eine Ausbildung anstreben und zusätzlicher Unterstützung bedürfen. Die besonderen Bedingungen von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf finden dabei Berücksichtigung. Die vertiefte Berufsorientierung im Rahmen von „STARTKLAR! Mit Praxis fit für die Ausbildung“ umfasst Lerneinheiten in der Schule und an außerschulischen Lernorten. Das Modell führt verschiedene Bausteine und Modelle der schulischen Berufsorientierung zu einem integrierten und frühzeitig beginnenden Angebot zusammen. Es gliedert sich in drei Phasen, in denen didaktisch konsequent aufeinander aufbauende Elemente praxis- und handlungsorientierten Lernens in Schule und außerschulischen Lernorten umgesetzt werden.
Mit „STARTKLAR! Mit Praxis fit für die Ausbildung“ erhielten zunächst 150 Haupt-, Förder- und Gesamtschulen die Möglichkeit mit ihren Schülerinnen und Schülern des 8. Jahrgangs am Projekt teilzunehmen. Haupt-, Gesamt- und Förderschulen aus Nordrhein-Westfalen, die an einer Teilnahme interessiert waren, konnten sich bis zum 28. August 2009 bei der zuständigen Schulaufsicht bewerben. Bewerben konnten sich auch Schulen, die Berufsorientierung als Schwerpunkt im Schulprogramm bereits entwickelt haben. Diese finden für ihre pädagogische Arbeit in „STARTKLAR! Mit Praxis fit für die Ausbildung“ eine Weiterführung. „Die Durchführung von „STARTKLAR! Mit Praxis fit für die Ausbildung“ wurde von der Schule mit dem Schulprogramm abgestimmt und mit den curricularen Ansätzen der Berufsorientierung verzahnt. Eine enge Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern war hierbei vorgesehen. Bestehende Kooperationen sollten dabei möglichst unterstützt werden.
Das Modell umfasste folgende drei Phasen:
Jahrgang 8 – Kompetenzen feststellen und sich orientieren:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer orientieren sich durch praktisches Arbeiten in den Werkstätten der Berufsbildungsstätten in mindestens drei verschiedenen Berufsfeldern und lassen ihre dabei gezeigten Kompetenzen dokumentieren.
Jahrgang 9 – Praxis bezogen lernen und sich qualifizieren:
Im nächsten Schritt lernen die Jugendlichen verstärkt praxisbezogene Arbeitsinhalte und qualifizieren sich vertiefend in einzelnen Berufsfeldern. Die Schule arbeitet dabei eng mit außerschulischen Partnern zusammen.
Jahrgang 10 – Berufswahl konkretisieren / in die Ausbildung begleiten:
In Phase drei konkretisieren die Schülerinnen und Schüler ihre Berufswahl und bereiten sich auf den Schulabschluss und den Übergang in eine duale Ausbildung vor. Sie können dabei spezifische Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen. Eine anschließende Phase der Nachbetreuung sichert die Stabilität der geschlossenen Ausbildungsverhältnisse.
Die für den 8. Jahrgang vorgesehene Berufsfeldorientierung und anschließende Kompetenzfeststellung sollte sich an alle Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Schulen richten. Ab dem 9. Jahrgang soll die Zahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in der Regel zwischen 15 und 20 liegen. Die bestehenden Organisationsformen der Jahrgangsstufen und Klassen wurden beibehalten. Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten aber zusätzliche berufsorientierende Lernangebote im Sinne einer inneren und äußeren Differenzierung.
Das Grundmodell umfasste mindestens 546 Unterrichtsstunden, davon sind 266 in der Stundentafel verankert. Weitere Maßnahmen im Umfang von 280 Unterrichtsstunden werden von außerschulischen Partnern durchgeführt. Als Erweiterung sollte in Klasse 10 in der Regel ein Langzeitpraktikum mit bis zu 145 Zeitstunden (entsprechend 194 Unterrichtsstunden) angeboten werden.
„STARTKLAR! Mit Praxis fit für die Ausbildung“ wurde (und wird teilweise noch) von den nordrhein-westfälischen Ministerien für Schule und Weiterbildung sowie für Arbeit, Gesundheit und Soziales, dem Europäischen Sozialfond, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie von der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit finanziert und von der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks e.V. (LGH) und der Landesstiftung Partner für Schule NRW umgesetzt.
Quelle: mit freundlicher Genehmigung – Partner für Schule NRW, Stiftung der Wirtschaft und der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, 2013. Weitere Infos unter http://partner-fuer-schule.nrw.de/startklar/startseite.html
©2014 Achim Gilfert. Dieser Beitrag ist zur Weiterverbreitung nach den in diesem Blog veröffentlichten Regeln zum Urheberrecht veröffentlicht. Diese Regeln finden Sie hier: Urheberrechtshinweise.
Schreibe einen Kommentar