Zusammenfassende Tabelle Entwicklungspsychologie – „Mensch“
Dieser Beitrag ist Teil der kleinen Serie über die entwicklungspsychologische Betrachtung der Menschen, der Betriebe, der Beziehungen untereinander und der dazugehörigen Kommunikation. In diesem Teil findet sich eine Arbeitstabelle zu den Entwicklungsstufen der Menschen (Die Arbeitstabelle für Betriebe findet sich hier). Leser und Leserinnen mögen bitte immer daran denken, dass dies Modelle sind. Man kann mit ihnen arbeiten und die Tabellen verschaffen einen Überblick.
Die Archaische und die Holistische Stufe hat für unsere Betrachtung im Kontext keine Relevanz. Ebenfalls habe ich vermieden, eine Altersspalte einzufügen. Der Grund liegt in der universellen Anwendbarkeit in den verschiedenen Themen, die wir uns anschauen werden. In den klassischen Stufenmodellen a la Piaget, werden Altersangaben gemacht. Diese werden aber auch kritisiert, da die Entwicklung eines Menschen eben nicht nur vom Alter abhängt. In dieser Tabelle wäre eine Altersangabe nur für die Spalte der Entwicklungsphase annähernd verwendbar. Eine weitere Besonderheit der Tabelle ist, dass es trotz der Darstellung (es ist nun mal eine Tabellenform) kein oben und unten gibt. Ebenfalls erfolgt keine Bewertung besser/schlechter und auch eine Niveauzuweisung soll unterbleiben.
Die Beschreibung der Spalten:
In einer Spalte finden wir die Bewusstseinsebene, auf der sich Menschen bewegen. Dieser folgt die der Entwicklungsphase sowie einer Benennung von Kontexten, die in diesen Phasen häufig – bei der Pubertät immer – anzutreffen sind. Die nächste Spalte zeigt auf, wie Menschen sich und andere sehen und welche Eigenschaft sich oder anderen zugewiesen wird. Die folgenden Lösungsschemata sollen verdeutlichen, wie die vorrangigen Wege der Konfliktbewältigung aussehen, gefolgt von dem Paradigma der Stufe.
Beispiel: Nehmen wir die blaue, bürokratische Stufe, so geht es um den Fokus Richtig/Falsch (zum Beispiel sagt der Lehrer dem Berufsschüler ob etwas richtig oder falsch ist – (Verhalten / Antworten auf Fragen). Darüber hinaus erhält er noch eine Bewertung über die Intensität des Richtig oder Falsch. Der Auszubildende ist gehalten, dies anzunehmen. Das Paradigma ist in diesem Fall „Recht“, da das Vorgehen der Gesetzgebung entspricht. Das resultierende Lösungsschema „Verurteilen und Vollstrecken“ wäre zum Beispiel bei Unstimmigkeiten im Ausbildungsverhältnis der Gang zum Richter oder Schlichter (Abgabe des Konfliktlösungsprozesses), der ins „Gesetzbuch“ schaut und entsprechend entscheidet. Es wird also ein Urteil gefällt – und dabei gibt es auch einen Verlierer – dieser wird „verurteilt“. Und in Folge kann dann auch „vollstreckt“ werden – hier zum Beispiel die Entlassung aus dem Ausbildungsverhältnis. So lassen sich auch die anderen Spalten lesen. Zu guter letzt findet sich eine Prozentangabe in der Gesellschaft. Hier wird angegeben, wie viel Prozent der Menschen als „Erwachsene“ auf der entsprechenden Stufe verbleiben.
Wie oben beschrieben, sind die Tabellen Arbeitstabellen ohne Anspruch auf umfassende Gültigkeit. Ich möchte aber empfehlen, sich einmal im eigenen Umfeld umzuschauen. Oder am Arbeitsplatz und den Kollegen. Vielleicht findet der eine oder andere auch in der Praxis diese Zusammenhänge.
In einem weiteren Teil werde ich zu den Feldern Interpretationen notieren, da dies alles in nur einem Blogbeitrag den Rahmen sprengen würde. In den kommenden Teilen finden sich dann Tabellen, die auf den vorherigen aufbauen. Es würde mich freuen, wenn sich die Leser/innen Gedanken dazu machen. Ich bin sicher, Sie kommen schnell auf Gedanken, die Sie so in aller Regel noch nicht hatten.
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