Nicht beantwortete Einladungen, Bewerbungen oder Anfragen verursachen schlechte Gefühle

Nicht beantwortete Einladungen, Bewerbungen oder Anfragen verursachen schlechte Gefühle<br><img class="text-align: justify" src="https://bildungswissenschaftler.de/wp-content/uploads/2013/07/praxis_120.png"/><img class="text-align: justify" src="https://bildungswissenschaftler.de/wp-content/uploads/2014/08/meinung_120.png"/>

Auf der einen Seite – „Ich habe hier so viel zu tun“, „Ich kann doch nicht auf alles antworten“ oder „Ich brauch gar nicht antworten weil ich das nicht muss“.

Auf der anderen Seite: „Ich habe gar keine Antwort erhalten – sehr enttäuschend“, „Ich fühle mich nicht wertgeschätzt“, „Ich fühle mich nicht respektiert“ oder „.das ist einfach nur ein Gefühl  der Unsicherheit und sehr unangenehm“.

NICHT Kommunikation gibt es nicht, ist aber ein echtes Drama. Ich möchte gar nicht Watzlawick herbeiholen, der das Seinige dazu geschrieben hat. „Selbst wenn ich gar nichts tue, kommuniziere ich“.

Grund für diesen Beitrag ist, dass ich eine Mail erhalten habe. In dieser war der Schreiber oder die Schreiberin ziemlich enttäuscht. Man hat keine Rückmeldung auf eine Gesprächsanfrage hinsichtlich einer Ausbildung erhalten. Das passiert ja dauernd. Und allzu oft versuche ich dann zu erläutern, dass dies nicht wertschätzend ist und auch eigentlich ziemlich unangemessen gegenüber einer Bemühung um ein Gespräch ist. Vor allem trifft denjenigen gar keine Schuld daran – auch nicht an einer Absage. Noch schlimmer als das ist aber eben die NICHT Kommunikation, da sich die Betroffenen darüber hinaus Fragen stellen wie beispielsweise, was sie falsch gemacht hätten – und sie finden und erhalten keine Antwort. Stattdessen versuchen Menschen zu interpretieren und die Ursachen zu suchen, was meist nicht gelingt. Ich bin sicher, dass jeder der das hier liest, so eine Situation kennt. Super unangenehm.

Hier die E-Mail:

„Beide haben wir zum Gespräch eingeladen, aber keiner ist gekommen. Wir haben bis heute keine Absage auf unsere Einladung bekommen. Ich habe dann per Mail nochmal nachgehakt, es kam auch keine Antwort zurück. Aber wir geben nicht auf, vielleicht im nächsten Jahr“.

Die Enttäuschung ist mehr als verständlich. Die Firma bemüht sich redlich um Auszubildende und wirbt für eine gute Ausbildung vor Ort. Es geht dort sehr familiär zu und man wünscht sich im Zuge einer gemeinsamen Zukunft eine gute Zusammenarbeit. So geht diese Firma auch auf die Jugendlichen zu. Ich hatte gar nicht erwähnt dass es hier um einen Betrieb handelt, in welchem jemand enttäuscht ist. Oftmals ist es anders herum. Jetzt könnte man sich ja fragen, warum sich die Jugendlichen in diesem Fall so verhalten, wie es unzähliche Betriebe tun?

Ich denke, hierauf gibt es keine klare Antwort. Wir drüfen aber annehmen, dass die Rückmeldungen möglicherweise nicht so ernst genommen werden, wenn die eine Partei sich in einer fordernden Position befindet – oder dies zumindest annimmt.

Die Enttäuschung über diese „NICHT Kommunikation“ verursacht aber bei den Leuten in der Firma genauso ein schlechtes Gefühl, wie es sich bei Jugendlichen – eigentlich bei allen Menschen – in der Situation gleichermaßen einstellt. Das ist unhöflich und respektlos – zumindest wird es mir immer wieder so erläutert und so wird es empfunden. Das ist in allen Belangen ziemlich kontraproduktiv.

Es gibt aber heute eben nicht mehr eine fordernde Gruppe, auch wenn einige sagen, Firmen müssen sich bei Jugendlichen bewerben. Das stimmt ja auch in vielen Berufen, aber eben nicht immer. Deswegen sollten Jugendliche, wie auch Betriebe jeden neuen Kontakt als „neue“ Kommunikation sehen. Jeder neuen Kommunikations die gleichen Chancen einräumen und den anderen mit Respekt und Wohlwollen gegenübertreten. Und dazu gehört eben auch, vernünftig abzusagen oder sich zu entschuldigen, wenn man eine Verabredung nicht einhalten kann.

Und das sollte für alle gelten.

Es kostet kaum Mühe und ist auf den Beziehungsebenen außerordentlich förderlich, denn man sieht sich häufig doch zweimal :-).

Mehr Infos und das Buch zum Thema findet sich hier.

©2022 Achim Gilfert. Dieser Beitrag ist zur Weiterverbreitung nach den in diesem Blog veröffentlichten Regeln zum Urheberrecht veröffentlicht. Diese Regeln finden Sie hier: Urheberrechtshinweise.

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